Afrika-Soli
geplant für 2020: Regenwasser-Sammlung und Tröpfchenbewässerung
Wer die Medien aufmerksam verfolgt, kann leicht selbst feststellen: „Mother Africa“ ist ein junger Kontinent und entwickelt sich rasent schnell. Entwicklungen, die bei uns in Europa 500 Jahre gebraucht haben, werden in afrikanischen Ländern in 50 Jahren bewältigt, das sind gerade einmal 2 Generationen. Uns als deutsche Besucher kommt es dabei oft so vor, als würde Steinzeit und High-Tec nebeneinander existieren.
Auch der Bereich Bildung wird in Kenia intensiv diskutiert und immer wieder neu organisiert und strukturiert. Afrika gewinnt zunehmend an Selbstbewusstsein und definiert sich neu und mit eigenen Werten.
Verkehrsknotenpunkt in Timau. Auf dem großen Plakat sind die Entwicklungspläne der Bezirksverwaltung dargestellt.
Vorgaben und Einmischung aus Europa sehen wir deshalb als nicht mehr zeitgemäß an. Seit 2019 werden auch keine Gehaltszuschüsse mehr an die Erzieherinnen bezahlt, das Schulbudget aber anderweitig entlastet, damit für die Lehrkräfte ein angemessenes Einkommen übrig bleibt.
Für uns als Verein ergibt sich aus dieser positiven Entwicklung die Aufgabe, unser Handlungsfeld immer wieder zu hinterfragen und gegebenenfalls neu zu definieren.
Im Frühjahr 2018 wurde deshalb der Bereich Ökologie in unsere Vereinssatzung aufgenommen und als Handlungsfeld neben Bildung und Gesundheit auch die Verbesserung des Wohnumfeldes von Familien in Kenia.
Die aktuelle Klimaschutzdiskussion zeigt mehr als deutlich auf, dass wir uns nicht auf einer rosaroten „Festung Europa mit Außenstellen in sonnigen Urlaubsregionen“ verbarrikatieren können. Denn Luft und Wasser interessieren sich nicht für unsere menschengemachten Reviergrenzen und Gesetzestexte.
Solange wir nicht willens sind, faire Preise für unsere Konsumgüter zu zahlen, die es den Menschen in Ländern des globalen Südens erlauben, aus ihrem Einkommen eine akzeptable Infrastruktur aufzubauen und ökologische Belange zu berücksichtigen, werden wir wohl über solche Maßnahmen Ausgleich schaffen müssen.
In Artikel 14 / Absatz 2 unseres deutschen Grundgesetzes heißt es:
Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.
Darauf sollten wir uns wohl hin und wieder besinnen. Auch im eigenen Interesse – und dem unserer Kinder und Kindeskinder.
Überweidung, Abholzung und fehlendes Abwasser-Management führt in kürzester Zeit zu solchen Erosionsrinnen und schwemmt in jeder Regenzeit wertvollen Boden ins Meer – durchschnittlich ca. 15 Tonnen pro Hektar im Jahr. Wer von der Hand in den Mund lebt und jeden Tag zusehen muss, das Nötigste für sich und seine Kinder zu beschaffen, kann sich nicht um solche Fragen kümmern.